St. Michael- und Jakobuskirche Kirchahorn

Wer nach Kirchahorn kommt, wird schon von weiten vom Turm der St. Michael- und Jakobuskirche begrüßt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Kirchahorn fällt als „Ahorn“ in das Jahr 1120 und als „Kirchahorn“ in das Jahr 1360. Gründer der Pfarrei und der Kirche dürfte Heinrich I. von Ahorn um 1130 gewesen sein, dessen Bruder Burkhard II. von Ahorn von 1115 bis 1149 Bischof von Worms war. Infolge einer Vision war Heinrich I. zur Wallfahrt nach Santiago de Compostela aufgebrochen und stiftete nach seiner Rückkehr die Kirche. Im Jahr 1272 erlosch das Geschlecht der Freiherren von Ahorn. Unter den Herren von Rabenstein wurde die im Hussitenkrieg zerstörte Kirche um 1450 wieder aufgebaut. Eine Weiheurkunde aus dem Jahr 1471 belegt das Patrozinium des St. Michael neben dem des St. Jakobus des Älteren. Im Jahr 1566 schlossen sich die Herren von Rabenstein der Reformation an. Die vom letzten Rabensteiner Peter Johann Albrecht zwischen 1731 und 1739 mit neuer Orgel, kunstvollem Hochaltar und Deckengemälden ausgestattete Kirche wurde im Dorfbrand am 28. Juni 1818 völlig zerstört. Mithilfe einer bayernweiten Kollekte konnte die Kirche mit schlichterer Austattung wieder aufgebaut werden. Eine umfassende Renovierung 1986 gab der Kirche ihr heutiges Aussehen.

Hauptportal von J.M. Doser, 1731 bis 1739 errichtet. Das Relief der Auferstehung Jesu weist zusammen mit vielen biblischen Versen auf die uns Menschen verheißene Auferstehung hin. Ihm gegenüber ist am Außenportal des Kirchhofes die bereits vom Propheten Hesekiel verkündete Auferstehung der Toten dargestellt.

Umgeben von einem goldenen Strahlenkranz leuchtet vom Altar das Symbol für den dreieinigen Gott: ein Dreieck mit einem Auge.

Wir bekennen Gott als den Vater, der die Welt und das Leben aus Liebe geschaffen hat. Wir bekennen den Sohn, Jesus Christus: In ihm hat Gott gezeigt, dass er nicht nur im Glück, sondern auch im größten Leid bei uns ist und der Tod nicht unser Ende ist, sondern unser Heimgehen zu Gott. Er hat uns die Barmherzigkeit, die Liebe und den Frieden ans Herz gelegt. Wir bekennen den Heiligen Geist, der den Glauben weckt und bewahrt. Dennoch ist und bleibt es der eine Gott.

Das Altarbild, das Christi Tod am Kreuz zeigt, wird gerahmt von den Aposteln Paulus und Petrus. Zusammen mit der Darstellung der Auferstehung Jesu Christi auf dem früheren Altarbild seitlich neben dem Altar kommt bildlich die zentrale christliche Botschaft zum Ausdruck:

 

Denn wenn wir glauben,
dass Jesus gestorben und auferstanden ist,
so wird Gott auch die, die da entschlafen sind,
durch Jesus mit ihm führen.
1.Thimotheus 4,14

Auf den vier in den Jahren 1893 und 1897 gestifteten Fenstern im Chorraum sind die Apostel Paulus (mit Schwert) und Petrus (mit Schlüssel), der Evangelist Johannes (mit Adler) und der Apostel Jakobus (mit Jakobsmuschel, Pilgerstab und Hut) zu sehen.

Kanzel und Taufstein stammen aus den Jahren 1825 und 1826. Die geschnitzte Figurengruppe, die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer darstellend, wurde jedoch vom Taufstein aus dem 18. Jahrhundert übernommen. Das im Hintergrund zu sehende Vortragekreuz aus dem 17. Jahrhundert weist auf den Sieg Jesu Christi über den Tod hin.

Ein besonderes Schmuckstück ist die im beinahe ursprünglichen Zustand erhaltene, vom Orgelbauer Eberhard Friedrich Heidenreich im Jahr 1827 gefertigte Orgel, die mit ihren fein aufeinander abgestimmten Registern beeindruckt.