Taufe

Warum feiern Christen die Taufe?
Mit der Geburt eines Kindes wird das Geschenk des Lebens in besonderer Weise bewusst. Wir spüren, dass wir uns einem anderen, dass wir uns Gott verdanken. In der Taufe sagen Eltern Gott für das neue Leben Dank. Mit ihrer Liebe wollen Eltern für ihr Kind da sein. Diese Liebe ist schon das wertvollste, das sie ihrem Kind schenken, denn mit dieser Liebe wächst in ihrem Kind Vertrauen ins Leben und die Fähigkeit mit Begabungen und Grenzen, Stärken und Schwächen, guten Handeln und Fehlern liebevoll umzugehen. Nach ihren Kräften wollen Eltern ihr Kind vor Schaden behüten, ihm Werte vermitteln und es so auf das Leben später vorbereiten.
Da ist es gut zu wissen, dass gleich zu Beginn des Lebens zu Zusage Gottes steht, das Kind und seine Eltern zu begleiten. Das Leben bleibt ein Leben mit Höhen und Tiefen, mit Freud und Leid, Herausforderungen und Geschenken. Doch in allem ist Gott dabei und schenkt uns Momente, in denen wir seine Liebe und Treue ahnen können: Mal ist es das große Glück, in dem man Gottes Fürsorge und Liebe entdeckt. Mal meinen wir ein Geführt-werden zu erekennen und gerade in schwierigen Zeiten mag es unsere Hoffenung stärken oder unser Trost sein, dass wir auf ihn trauen können und selbst an unserem Ende nicht tiefer fallen können als in seine Hand.
Die Taufe ist damit die sichtbare und spürbare Liebeserklärung Gottes an einen Menschen. Sie ist nicht Bedingung, aber Zeichen seiner Zuwendung. Mit ihr wird ein Mensch in die welt- und zeitumspannende Gemeinschaft Jesu Christi aufgenommen. Sie behält ihr Gültigkeit ein Leben lang. (Daher muss auch bei einem Konfessionswechsel die Taufe nicht wiederholt werden.)
„Mein Kind soll später selbst entscheiden können, was es glauben möchte.“ Dieses Argument wird oft gegen die Kindertaufe geäußert. Die Eltern, die so argumentieren vergessen jedoch, dass man erst etwas kennen muss, um sich bewusst dafür oder dagegen zu entscheiden. Die Taufe bietet eine Grundlage, dass ein Kind den Glauben in der Familie, in der Gemeinde und im Religionsunterricht kennen lernt und sich später wirklich frei entscheiden kann.

 

Welches Alter sollte der Täufling haben?
Die einen sind gerade einige Wochen alt, wenn sie getauft werden, andere sagen als Kind mutig ihr „ja“ zur Taufe, aber auch Jugendliche oder erwachsene Menschen lassen sich taufen.
Früher wurden Säuglinge sehr rasch nach der Geburt getauft - aus Sorge, sie könnten ungetauft und damit fern von Gott sterben. heute vertrauen Christen auf die Liebe Jesu Christi, der auch Ungetaufte nicht fallen lässt. Wenn Kinder heute ganz jung getauft werden, dann aus dem Staunen über das Wunder der Geburt und dem Wunsch, das Kind möge behütet sein. Die Taufe von Säuglingen und kleinen Kindern drückt in besonderer Weise die vorbehaltlose unmittelbare Liebe Gottes aus.
Nicht selten brauchen Eltern und Geschwister erst einmal etwas Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Dann kann schon ein Jahr und mehr ins Land gehen, bis die Familie zur Taufe zusammenkommt. Allerdings kann es dann im Taufgottesdienst etwas unruhig werden - aber sicher nicht weniger fröhlich und dankbar.
Feiert ein Kind im Kindergarten- oder Grundschulalter, kann es bereits auf der ihm eigenen Art ganz tief erfassen, was in der Taufe geschieht. Sich mit dem Kind gemeinsam auf die Taufe vorbereiten kann eine große Bereicherung für die Familie sein.
Jugendliche, die noch nicht getauf sind, gehen diesen Schritt oft in der Vorbereitung zu ihrer Konfirmation. Ganz bewusst hören Sie, dass sie von Gott gewollt und geliebt sind, und bekennen dann ihren Glauben, in dem sie mit Gottes Hilfe bleiben und weiter wachsen möchten.
Für Erwachsene kann es eine besondere Erfahrung, ein Einschnitt im Leben oder ein längerer Prozess sein, der die Entscheidung zur Taufe mit sich bringt. Ihr Bekenntnis und ihr eigenes Ja zu Gott bleibt für sie ein prägendes Ereignis. Manche lassen sich als Erwachsene taufen, weil sie in einem Staat aufgewachsnen sind, in dem die Ausübung der christlichen Religion verboten oder verpönt war. Sie erleben es als Befreiung, öffentlich zu ihrem Glauben stehen zu können.

Unabhängig vom Alter des Täuflings drückt die Taufe aus: Gott liebt uns unabhängig davon, ob wir es verstehen können oder nicht. Von Anfang an ist der Mensch von Gottes Liebe umfangen. Noch bevor wir Menschen uns für Gott entscheiden, hat sich Gott schon für uns entschieden.

 

Wer kann Patin oder Pate werden?
Die Patin oder der Pate ist wie ein erwachsener Freund und Wegbegleiterinnen oder Wegbegleiter in Lebens- und Glaubensfragen. Sie vertreten bei der Taufe die christliche Gemeinde und verpflichten sich, den Täufling in Notlagen beizustehen und ihm zu helfen ein lebendiges Glied der Kirche Jesu Christi zu bleiben. Aus diesem Grund müssen die Patin und der Pate selbst getauft und Mitglied einer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen angehörenden Kirche sein. Wer keiner chritlichen Kirche angehört, kann das Patenamt nicht übernehmen. Er oder Sie kann jedoch als Lebensbegleiter oder Lebensbegleiterin im Taufgottesdienst angesprochen und eingebunden werden, werden aber in den Taufbüchern nicht als Paten geführt. Finden Sie keine Patin oder keinen Paten, dann sprechen Sie das im Taufgespräch an. Wir lösen das Problem gemeinsam.

 

Welchen Taufspruch soll ich wählen?
Der Taufspruch ist ein Vers aus der Bibel. Wie Motto mag er über dem Leben des Getauften stehen. Er kann Gottvertrauen, Ermutigung, Dank oder Rat für ein heilvolles Handeln ausdrücken. Im Taufgespräch erfahren Sie mehr über Taufsprüche. Außerdem finden Sie eine große Auswahl an passenden Versen unter www.taufspruch.de.

 

Was bedeutet die Taufkerze?
Die Taufkerze erinnert an den Tag der Taufe und noch mehr an das mit der Taufe zum Ausdruck gekomme Versprechen Gottes: „Ich bin bei dir alle Tage bis an der Welt Ende.“ Sie ist mit dem Namen des Täuflings, dem Datum des Geburtstags und des Tauftags und mit Taufsymbolen verziert. Oft geben die Patin oder der Pate dem Täufling die Kerze mit auf den Weg, oder die Eltern schenken ihrm Kind dieses Erinnerungszeichen. Es ist auch möglich eine Taufkerze vom Pfarramt zu erhalten.

 

Das Taufgespräch
Im Allgemeinen findet das Taufgespräch ein bis zwei Wochen vor dem Taufgottesdienst statt. Es empfiehlt sich jedoch vorher den Termin der Taufe telefonisch zu vereinbaren. Zum Gespräch bringen Sie bitte die Geburtsurkunde des Täuflings mit. Die Standesämter stellen bei Geburten in der Regel eine Bescheinigung „für religiöse Zwecke“ aus. Wenn die Patin oder der Pate nicht aus der Gemeinde stammt, in der die Taufe gefeiert wird, wird eine Patenbescheinigung benötigt. Diese stellt das Heimatpfarramt der Patin oder des Paten aus. Im Taufgespräch werden Ihre Fragen und Anliegen zur Taufe sowie die Gestaltung des Taufgottesdienstes besprochen. Schön ist es, aber nicht unbedingt notwendig, wenn die Paten beim Taufgespräch dabei sind.